Altarbild: Johann Franz Hoffmann (um 1760), Die vierzehn Nothelfer.
Das Bild ist eine Kopie nach einem Stich Michael Willmanns, dessen Komposition hier in die Länge gezogen wurde, nicht eben zum Vorteil des Ganzen. Die 14 Nothelfer sind eine Gruppe von Heiligen, die vom Volke in verschiedenen Nöten des Leibes und der Seele um ihre Fürbitte bei Gott angerufen werden. Ihre Verehrung entstand in der Zisterzienserabtei Langheim (Vierzehnheiligen) in Franken und breitete sich im ganzen Orden aus. – Oben thront Maria mit dem Jesuskind und dem hl. Joseph. Darunter beginnt die Gruppe der Nothelfer mit den Märtyrerjungfrauen Katharina, Barbara und Margareta. In der Mitte des Bildes schreitet der Riese St. Christophorus; auf einen Baumstamm gestützt trägt er das Jesuskind durch einen Strom. Auf der linken Seite von oben beginnend: der Arzt Pantaleon, der an einen Ölbaum genagelt wurde, der Ritter Georg mit dem Drachen, der Bischof Blasius mit der geweihten Kerze, mit der an seinem Feste der Blasiussegen erteilt wird, der Bischof Erasmus mit der Winde, mit der ihm die Henker die Gedärme aus dem Leibe rissen, endlich der Märtyrerdiakon Cyriakus. Unten in der Mitte erscheint dem hl. Eustachius auf der Jagd ein Hirsch, mit einem Kreuz zwischen dem Geweih. Auf der rechten Seite von oben beginnend: der jugendliche Blutzeuge Vitus; er wird mit einem Hahn abgebildet, da seine Verehrung bei den Slawen den Kult des Lichtgottes Svantovit verdrängte, dem der Hahn heilig war. Darunter trägt der Bischof Dionysius nach der Enthauptung seinen eigenen Kopf in den Händen, und der Kriegsmann Achatius umarmt das Kreuz, an dem er für Christus starb. Den Schluss bildet unten der Abt Ägydius mit der Hirschkuh, deren Milch ihn in der Waldeinsamkeit nährte.
Statuenschmuck und Altaraufbau arbeitete 1781 ein Unbekannter in Buntmarmorstuck. In der Linienführung kündet sich bereits der nahe, nüchterne Klassizismus an; der Künstler bemühte sich aber, den Altar der übrigen Kirche möglichst anzupassen. Den spärlichen Ornamentalschmuck schnitzte Joseph Lachel (1781).
Auf dem abschließenden Giebel sitzen zwei Genien mit Symbolen des Martyriums (Leidenskelch) und des Sieges (Krone und Palme). Zu beiden Seiten des Altares stehen die Statuen zweier Schutzengel.
Im Reliquienschrein (1791) ruhen die Gebeine des hl. Märtyrers Fortunatus.
Die Portale zur Sakristei und zum Konvent haben prunkvolle Supraporten, auf denen Engel die Abzeichen der äbtlichen und priesterlichen Würde halten (Mitra, Hirtenstab, Fürstenhut, Brustkreuz, Ring, Kelch und Stola).
Der Rundgang durch die Kirche endet an der linken Seite des Querschiffes bei der Hl.-Kreuz-Kapelle.